Kuamar, ein fiktiver Staat irgendwo im Mittleren Osten, wird von der korrupten Präsidentin Bibi Rashida regiert. Gemeinsam mit ihrer skrupellosen rechten Hand Lars Hellstrom und einer großen Gefolgschaft aus internationalen Waffenhändlern, Söldner und schwer bewaffneten Mitgliedern des örtlichen Zarza-Clans, unterdrückt sie mit Gewalt jeglichen Widerstand im Keim. Eure Aufgabe in der Einzelspieler-Kampagne von Sniper Ghost Warrior Contracts 2 ist es nun, dem gebeutelten Land wieder Frieden und eine demokratische gewählte Regierung zu bringen. Und das nicht mit Diplomatie und guten Worten, sondern mit eurem treuen Scharfschützengewehr und allerhand technischen Spielereien.
Mission Impossible
Ein Mann gegen eine ganze Armee, das klingt nicht sonderlich fair. Anders sieht es da schon aus, wenn es sich bei dem Mann um einen bestens trainierten Attentäter mit dem Codenamen Raven handelt, der mit seinem Scharfschützengewehr wahre Wunder der Zerstörung bewirken kann, wenn denn die Bezahlung stimmt. Natürlich nehmt ihr die Mission Impossible an und macht euch auf, im Alleingang Rashida zu Fall zu bringen. Dazu gilt es aber zuerst acht ihrer treuesten und tödlichsten Schergen auszuschalten, allesamt Meister des Kriegsgewerbes, wie Isabelle Sanchez, Sprössling eines kolumbianischen Drogenkartells, Amaya Nakamura, die ihre Ausbildung in einer paramilitärischen Terrorgruppe in Japan genossen hat oder der ehemalige SAS-Soldat Ronald Payne. Also, schnappt euch euer UK 50, als Sekundärwaffe eine Maschinenpistole und packt zur Sicherheit noch ein paar Verbandskästen und Granaten ein. Schon geht es los zur ersten Mission.
Her mit der Kohle
Nach einem erfreulich knackig-kurzem Tutorial, in dem euch die Grundzüge des Sniperlebens und der Einsatz unterschiedlicher Gadgets, wie einer Drohne oder einem sehr nützlichen ferngesteuertem Gewehr, nahe gebracht werden, dürft ihr euch in der ersten Wüstenmisson beweisen. Hier warten gleich vier Ziele auf euch, die ihr im Verlauf des Einsatzes ausschalten sollt und für jeden Kill kräftig virtuelle Dollars kassiert. Die legt ihr am besten gleich in Verbesserungen eures Scharfschützengewehrs, spezielle Munition und Verbrauchsgegenstände an. Die Einsätze werden definitiv nicht leichter und eine noch leistungsfähigere Knarre kann garantiert nicht schaden. Schön: Ihr müsst nach dem ersten erfolgreichen Sniper-Kill nicht noch stundenlang zittern, ob euch vielleicht beim letzten Teil der Mission doch noch der Tod ereilt. Nach einem erledigten Auftrag wartet nahe gelegen eine Zielzone auf euch, in der ihr das Kopfgeld kassiert und euch dann entspannt auf das nächste Ziel konzentriert.
In der Ruhe liegt die Kraft
Ein kurzes Beispiel, wie eine Mission abläuft: Nachdem ihr euch in der Startprinz Zindah an einem Camp der feindlichen Soldaten vorbeigeschlichen und eine Ausgrabungsstätte durchquert habt, liegt das erste Ziel vor euren Augen. Aus einer erhöhten Position in den Bergen überblickt ihr eine malerische Meerenge und befindet euch direkt gegenüber von einem Hafen, in dem sich Ziel Nummer 1, der Ex-Special Forces-Soldat Antwan Zarza einquartiert hat. Zückt das Fernglas, mit dem ihr nicht nur die Gebäude ganz genau absucht, sondern Feinde gleich markiert. Das ist hilfreich, wenn ihr den Bewegungen der Wachen folgen wollt.
Euch wird sofort auffallen, dass sich nicht nur Menschen markieren lassen, auch Generatoren, explosive Fässer und Schaltkästen stellen lohnende Ziele dar. Eine fette Explosion scheucht die Soldaten auf und ihr könnt im Schutz des Tumults eure Ziele herauspicken. Die Zielperson wird mit einem gelben Symbol gekennzeichnet, lässt sich also kaum übersehen. Habt ihr euch einen Überblick verschafft, rüstet das Gewehr aus und es wird ernst.
Eine gewaltige Neuerung gegenüber dem erfolgreichen Vorgänger Sniper Ghost Warrior Contracts ist es, dass ihr nun auch aus extremen Entfernungen von deutlich mehr als 1000 Meter tödlich agiert. Legt euch hin, schaut durch das Zielfernrohr, stellt die Entfernung ein, die Angabe zum Ziel in Metern wird über jedem Kopf eines potentiellen Opfers angezeigt, haltet den Atem an und zielt immer auf den Kopf. Kein leichtes Unterfangen, denn es gilt die Windgeschwindigkeit und Richtung sowie die Bewegung des Ziels mit ins Kalkül zu ziehen. Das bleibt nämlich selten minutenlang starr an einem Ort, sondern geht seinen Geschäften nach. Vier Schwierigkeitsgrade bietet das Game, welches von der beeindruckenden Optik und komplexen Spiel- und Schussmechanik schon sehr nahe an die Bezeichnung Sniper-Simulation herankommt.
Seid ihr noch ungeübt, solltet ihr nicht gleich zur höchsten Stufe greifen, denn ihr seid trotz aller Geschicklichkeit nur ein einzelner Scharfschütze, der im Nahkampf gegen mehrere Feinde sehr schnell den Kürzeren zieht. Die beste Vorgehensweise wäre also: Ziel auskundschaften, Kill durchführen und dann so schnell es geht die Position wechseln oder gleich die Beine in die Hand zum nächsten Ziel zu nehmen. Wenn ihr Routine bekommt, lassen sich auch ganze Heerscharen mit Minen, Handgranaten, Maschinengewehr und Stealth-Kills bezwingen. Aber besser ist es, überlegt und in aller Ruhe vorzugehen.
Es wird blutig
Eines der Markenzeichen der Sniper Ghost Warrior-Serie ist die durchaus blutig in Szene gesetzt Kill-Cam. Legt ihr einen Blattschuss hin, wechselt die Kamera die Perspektive auf die Kugel, die in ultra Zeitlupentempo den Lauf verlässt, auf ihrer Flugbahn die Luft gut sichtbar verdrängt und dann mit einem fiesen Geräusch und noch fieserer Optik in den Körper eines Opfers eindringt. Da spritzt das Blut, die Knochen knacken und diverse Körperteile fliegen, ebenfalls in dramatischer Zeitlupe, durch die Gegend. Kann man mögen, muss man nicht. Aber auf jeden Fall könnt ihr euch erst einmal beruhigt zurücklehnen und die paar Sekunden Muße genießen, wenn ein solcher, bildgewaltiger Kill ausgelöst wird.
Kill doch wie du willst
Neben der Konzentration auf extreme Weitschüsse mit dem entsprechenden Szenario findet ihr euch aber auch in weitläufigen Sandboxen wieder, in denen ihr völlig freie Hand habt, wie ihr den Auftrag erledigt. Hauptsache er wird erledigt und ihr bleibt dabei am Leben. Hier lässt euch das Spiel einen enormen Spielraum, in dem ihr entweder darauf aus seid, alles und jeden zu töten, der sich auf der Map befindet und dabei auch todesmutig in ein Lager stürmt oder an Gegnergruppen vorbei schleicht, Wachen ausschaltet und deren Leiche versteckt und versucht das Ziel zu isolieren. Es muss übrigens nicht immer euer Gewehr sein, welches den finalen Schuss abgibt. Seid kreativ und nutzt die Umgebung: von einem Container erschlagen zu werden, der an einem Stahlseil baumelt, ist genauso effektiv wie eine Kugel. Sniper Ghost Warrior Contracts 2 lässt euch sehr viele Freiheiten. Nutzt sie.
Source: playstation playstation.com