Butterweiche Animationen, stylische Optik und ein innovatives Alterungssystem, bei dem der wahlweise weibliche oder männliche Protagonist bei jedem Bildschirmtod Lebensjahre verliert und sichtlich altert: Das Martial Arts-Meisterwerk Sifu des französischen Indie-Entwicklers Sloclap ist mit Abstand der beste spielbare Kung Fu-Film, den ihr bekommen könnt. Allerdings ist die spannende Rachestory definitiv kein Spaziergang und der brutale Schwierigkeitsgrad erfordert Können am Controller und jede Menge Geduld, bis ihr die fünf brandgefährlichen Bosse im Spiel bezwungen habt.
Euch stehen von Beginn an schon eine ganze Reihe an Angriffen, Kombos und Spezialattacken zur Verfügung, mit denen ihr euren Gegner die Knochen brecht. Aber zu einer richtigen Kampfmaschine werdet ich erst, wenn ihr besonders mächtige Angriffstechniken und Verteidigungen erlernt.
Der Fähigkeitenbaum
Mit jedem besiegten Gegner erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die ihr in neue Fähigkeiten investiert. Das macht ihr an dem wortwörtlichen Fähigkeitenbaum im Wuguan, eurem Rückzugsort zwischen den Missionen, oder ihr greift an den in den Leveln versteckten Schreinen auf neue Techniken zu.
Insgesamt 25 Attacken und Verteidigungs-Moves stehen zur Verfügung, die euch zwischen 500 und 1500 Erfahrungspunkte kosten. Allerdings schaltet ihr die Fähigkeit für diesen Preis nur für einen Lauf frei. Segnet euer Kämpfer dank Altersschwäche komplett das Zeitliche, ist die Fähigkeit futsch für den nächsten Anlauf. Möchtet ihr dauerhaft über die Technik verfügen, zahlt ihr die fünffache Menge an Erfahrungspunkten. Das ist, besonders wenn ihr gerade anfangt, schon ganz schön happig, am besten ihr schaltet eine Fähigkeit erst einmal für Kleingeld frei und schaut, ob euch das weiterbringt. Wenn ja, macht ein paar Durchläufe, bis das Konto praller gefüllt ist.
Tipp: habt ihr einem Gegner so stark zugesetzt, dass die Tastenkombination für einen vernichtenden Niederschlag angezeigt wird, dann führt den möglichst auch sofort aus. Während der folgenden Animationen seid ihr unverwundbar und sicher vor Angriffen. Das ist besonders nützlich, wenn ihr umzingelt seid und danach schnell aus der Gefahrenzone sprinten wollt.
Mächtige Fokusangriffe
Eine unschätzbare Hilfe stellt die Fokusfähigkeit im Kampf dar. Hat sich durch Parieren oder Zuschlagen die blaue Leiste am linken unteren Bildschirmrand gefüllt, verlangsamt ihr auf Knopfdruck die Zeit und wählt eine Stelle am Körper des Feindes für einen Super-Move. Besonders effektiv ist der Starke Feger, der auch bei Zwischen- und Endbossen den Gegner gnadenlos in seiner Attacke stört und auf den Boden befördert, wo ihr noch ein paar zusätzliche Schläge platziert. Diese Fähigkeit werdet ihr garantiert häufig nutzen und ist die 2500 Erfahrungspunkte für den dauerhaften Erhalt auf jeden Fall wert.
Überhaupt sind Fokusangriffe unentbehrlich in eurem Prügel-Repertoire und wir empfehlen, dass ihr der Fokusleiste an den Schreinen so oft es geht ein Upgrade verpasst. Ihr könnt die sogenannte Fokusreserve in mehreren Schritten bis zu drei Leisten steigern und entsprechen häufig hintereinander eine günstige Fähigkeit oder einmalig eine sehr starke Fokusfähigkeit einsetzen.
Empfehlenswerte Fähigkeiten
Grundsätzlich solltet ihr alle Fähigkeiten selber ausprobieren, ob diese zu eurem individuellen Spielstil passen und für euch einen Beat ’em up-Mehrwert bieten. Empfehlen würden wir aus eigenen leidvoller Erfahrung zum Beispiel diese Moves:
Umweltkontrolle
Nichts gegen die Härte eurer Fäuste, aber mit Waffen richtet ihr oftmals noch größeren Schaden an. Dazu lassen sich überall Gegenstände, wie Flaschen, Baseballschläger, Messer oder auch ein einfacher Besen, aufnehmen, mit denen ihr munter auf die Feinde einprügelt. Mit Umweltkontrolle braucht ihr euch nicht nach einem Gegenstand zu bücken, sondern kickt Stuhlbein oder Ziegelstein direkt vom Boden mitten ins Gesicht des Gegners.
Waffenfang
Ebenso stylisch wie effektiv ist die Waffenfang-Fähigkeit, bei der ihr – perfektes Timing vorausgesetzt – einen Wurfgegenstand elegant aus der Luft fangt und auch gleich zurückwerfen könnt.
Schenkeltritt
Der Name ist eigentlich ein wenig irreführend, da ihr mit diesem Fokusangriff nicht nach den Beinen eines Gegners tretet, sondern mit einer Klingenwaffe auf die Schenkel eines Kontrahenten einstecht. Ein Treffer macht normale Gegner schnell kampfunfähig und auch Bosse verlieren bei dem Angriff ordentlich Lebensenergie. Noch ein Tipp: Waffen nutzen sich ab und zerbrechen. Wenn ihr möglichst lange Freunde an einer Schlag- oder Stichwaffe behalten möchtet, gönnt euch Waffenkontrolle, mit der die die Haltbarkeit erheblich verlängert wird. Allerdings kostet die Fähigkeit auch satte 1500 Erfahrungspunkte für einen Durchlauf.
Bodenkonter
Habt ihr 750 Erfahrungspunkte über, dann ist der Bodenkonter eine gute Wahl. Mehr als einmal werdet ihr niedergeschlagen und seid dann weiterer Prügel mehr oder weniger ungeschützt ausgeliefert. Mit dieser Fähigkeit kontert ihr nach einem Niederschlag Angriffe und kommt mehr oder weniger unbeschadet wieder auf die Beine.
Gesichtsschlag
Noch ein unserer Meinung nach unentbehrlicher Fokusangriff: Schnappt euch einen Knüppel und zieht den eurem Feind über das Gesicht. So macht ihr einen Gegner benommen und habt Zeit einige harte Schläge folgen zu lassen. Der Angriff verbraucht aber gleich zwei Fokusleisten, setzt ihn also gezielt ein.
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Source: playstation playstation.com