Mark Laframboise, Co-founder, Lightning Rod Games:
Fernbeziehungen sind hart! Weit weg von jemandem zu leben den man liebt, ist niemals leicht. Egal, ob es aufgrund der Karriere, der Schule, der Familie (oder einer globalen Pandemie, die jeden Zuhause einsperrt) ist. Die Kommunikation ist schwieriger und Emotionen werden stärker.
Bevor ich bei Lightning Rod Games anfing, erlebte ich diese emotionalen Höhen und Tiefen selbst, denn ich habe ein Jahr lang einen ganzen Kontinent von meinem Herzblatt entfernt gewohnt. Das war wirklich eine schwierige Zeit und hatte großen Einfluss darauf, wie ich als Person und Partner gewachsen bin.
Als Spieledesigner finde ich das natürlich interessant, diese Art Emotionen in einem Spiel zu integrieren. Ich wollte aber nicht bloß nur ein Spiel über die Geschichte einer Fernbeziehung machen – ich wollte es mit einer Spielmechanik verbinden, die das Gefühl der Trennung verstärkt.
Vor einigen Jahren haben mein Mitbegründer Steven und ich neue Spielmechaniken ausgearbeitet. Einer von seinen Vorschlägen war die Idee, Papier zu falten – wie traditionelles Origami oder die Rückseite eines MAD-Magazins.
Das schien mir einzigartig, ich konnte zunächst nicht erkennen, wie das zu einem überzeugenden Gameplay führen kann. Ein paar Monate später hatte ich einen “Eureka!”-Moment (der meistens als Spielfeld für Steven via Webcam mit zerknittertem Millimeterpapier und schlecht gezeichneten Strichmännchen stattfand).
Es stellte sich heraus, dass Fernbeziehungen und Faltpapier perfekt zusammenarbeiten! Wenn man einen Charakter nimmt, der auf einer Seite eines Blattes Papier lebt, und einen Zweiten, der auf der anderen Seite lebt, sind sie in zwei verschiedenen Welten.
Fast schon wie ein Paar in einer Fernbeziehung. Aber wenn das Papier gefaltet wird, lassen sich diese Welten miteinander kombinieren und es wird ihnen erlaubt, sich wieder zu sehen. Ich finde, das ist eine großartige Darstellung für das Gefühl einer Trennung von geliebten Menschen – man wünscht sich oft, beide physischen Orte zu vereinen, um beieinander zu sein.
Als wir die Idee eines Puzzlespiels mit dem Falten von Papier ausgearbeiteten, war uns klar, dass eine nuancierte Geschichte wichtig für das Projekt ist. Man sollte tief in die Emotionen eines getrennt lebenden Paares eintauchen. Wir haben beschlossen, uns am besten auf die Bedeutung der Kommunikation zu konzentrieren.
Eine gute Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil jeder erfolgreichen Beziehung. Sie wird jedoch noch wichtiger, wenn man getrennt lebt und nur selten wirklich persönlich (z. B. per SMS) oder viel kommuniziert. Das gibt Raum für Missverständnisse und daraus resultierende, unbeabsichtigte Folgen. Das Erforschen dieser Themen wie Missverständnisse und emotionale Reaktionen wurde zum Mittelpunkt für die Geschichte von A Fold Apart.
In der Welt von gefaltetem Papier, gibt es immer zwei Seiten einer Geschichte.
Menschen gehen unterschiedlich mit einer Trennung um. Das gilt insbesondere für eine Fernbeziehung, in der eine Person weggezogen ist, während die andere zurückbleibt. Wir fanden es wichtig, die Geschichte aus der Perspektive unserer beiden Charaktere – eines Lehrers und eines Architekten – zu erzählen. Wir wollten zeigen, wie jeder die Trennung auf seine eigene Weise erlebt.
Während der gesamten Geschichte senden sich Lehrer und Architekt gegenseitig Textnachrichten. Wie es bei SMS häufig passiert, wird irgendwann jemand etwas falsch interpretieren oder zu viel in das Geschriebene hineinlesen. Solche Missverständnisse können starke emotionale Reaktionen hervorrufen, die unsere Charaktere in eine emotionale Welt schicken, in der sie ihre Gefühle verarbeiten müssen, während sie auf emotionale Hindernisse stoßen.
Emotionen als Puzzle-Mechanik
Während die Charaktere in ihren emotionalen Welten sind, kann der Spieler ihnen mit den Emotionen helfen, indem das Papier gedreht, gefaltet und entfaltet wird. So finden die Charaktere einen Weg hinaus.
An verschiedenen Punkten der Beziehung werden die Charaktere unterschiedliche Emotionen spüren, die sich in der Puzzle-Mechanik des jeweiligen Levels widerspiegeln.
Nachdem der Architekt eine neue Stelle in einer großen Stadt angenommen hat, bekommt der Lehrer Angst, dass man alles aufgeben soll (Familie, Freunde, Karriere), um nachzukommen. Diese Angst manifestiert sich als eine Straßensperre und bleibt, bis man einen anderen Weg findet, sie zu umgehen.
Ebenso fühlt sich der Architekt oft durch Schuldgefühle durch das Wegziehen belastet – eine schwere psychische Bürde, die er überwinden muss.
Die Charaktere fühlen sich vielleicht, als würde ihre Welt auf dem Kopf stehen…
…oder dass ihnen ihre Beziehung unter den Füßen wegbricht.
Das sind nur ein paar Beispiele, wie sich Geschichte und Gameplay in A Fold Apart miteinander verbinden.
Als wir vor vier Jahren angefangen haben, dieses Spiel zu entwickeln, haben wir nicht erwartet es in einer Zeit zu veröffentlichen, in der nahezu alle auf dieser Welt physisch voneinander getrennt sind und diese Einsamkeit aus erster Hand erleben.
Egal, ob ihr euch selbst isoliert, Fernunterricht macht, über das Telefon kommuniziert oder online in Kontakt bleibt: Wir sind alle in der einen oder anderen Form der Fernbeziehung. Das Erstellen von A Fold Apart war eine der Methoden, mit denen ich diese schwierigen Emotionen verarbeitet habe. Wir hoffen, dass das Spiel anderen helfen kann, in diesen herausfordernden Zeiten Hoffnung und Trost (und vor allem Spaß!) zu finden.
A Fold Apart ist ab morgen, den 19. Mai 2020 auf PlayStation 4 verfügbar!
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Source: playstation playstation.com