Bei dem Gedanken an FromSoftware kommen einem vermutlich sofort die vielen Action-Rollenspiele im Souls- oder Soulslike-Format in den Sinn. Diese Spiele sind zwar ein wichtiger Bestandteil der Studio-Identität, aber auch die Armored Core-Reihe, die bei vielen Spielern Kultstatus genießt, hat maßgeblich zum langfristigen Erfolg des Studios beigetragen. Durch beinahe jährlich erscheinende Einträge zwischen 1997 und 2013 konnte FromSoftware in der Welt der Gaming-Industrie Fuß fassen und viele wertvolle Lektionen lernen, was sich in ihren heutigen Spielen bemerkbar macht. Da wären die vielen Anpassungsmöglichkeiten, der Fokus auf die Spielwelt und deren Geschichte und die Entschlossenheit, Spiele für eine überzeugte Hardcore-Fanbasis zu schaffen.
Armored Core ist eine Sci-Fi-Actionspiel-Reihe, die rasante Mech-Kämpfe mit detailreichen Simulationselementen verbindet, die es den Spielern ermöglichen, ihre Traum-Mechs aus einer Vielzahl an Waffen und Teilen selbst zusammenzustellen. Wie auch bei den Soulslike-Spielen von FromSoftware sind die meisten Armored Core-Spiele in ein jeweils einzigartiges dystopisches oder postapokalyptisches Universum eingebettet, in denen manchmal auch auf die Motive, geschichtlichen Entwicklungen und Charaktere aus vergangenen Franchise-Einträgen Bezug genommen wird. Jedes nummerierte Spiel enthält jedoch einen eigenen narrativen Rahmen, der sich über mehrere Spiele und Erweiterungen zieht.
Mit der bevorstehenden Veröffentlichung von Armored Core VI Fires of Rubicon[1] kehrt die langjährige Reihe nach 10-jähriger Pause mit einem neuen Abenteuer endlich wieder zurück und trifft dabei auf ein potentiell gewaltiges Publikum. Für alle, die FromSoftware bislang nur durch ihre Soulslike-Spiele kennen, wird dieses Armored Core ihre erste Begegnung mit der Reihe sein, obwohl diese mittlerweile auf eine lange und reichhaltige Geschichte zurückblicken kann.
Blickt mit uns zusammen auf die einfachen Anfänge von Armored Core zurück und darauf, wie sich die ikonische Mech-Action mit jedem Spiel weiterentwickelt hat.
Armored Core
Armored Core | Veröffentlichung im Westen: 1997 | PlayStation
Armored Core: Project Phantasma | Veröffentlichung im Westen: 1998 | PlayStation
Armored Core: Master of Arena | Veröffentlichung im Westen: 1999 | PlayStation
Mit dem ersten Armored Core für die Original-PlayStation konnte FromSoftware gleich einen Hit landen und die Spielerschaft mit dem grundlegenden Spielprinzip voll überzeugen. Es erfüllte die Fantasie, seinen eigenen Mech von Grund auf mit allerlei Anpassungsmöglichkeiten zusammenzustellen, darunter eine große Auswahl an Waffen, Mech-Teilen und Schubdüsen. Man konnte seinen Armored Core (kurz AC) frei personalisieren, um die vielen Missionen der Kampagne auf unterschiedlichste Weise anzugehen.
Damals vermittelte einem das erste Armored Core glaubwürdig das Gefühl, als Mech-Pilot seinen Stahlkoloss kontrollieren zu lernen. Durch die fehlenden Dual-Analog-Sticks und aufgrund der komplexen Steuerung erforderte es jedoch viel Engagement und Geduld, die Mech-Fortbewegung und den korrekten Einsatz der Waffensysteme zu erlernen. Für Bewegung und Kamerasteuerung waren komplexe Kombinationen aus Front- und Schultertasten erforderlich, was beim Spielen schon mal zu Krämpfen in den Fingern und Händen führen konnte – ein Leid, das alle Armored Core-Spieler von damals teilten, dem FromSoftware aber in späteren Spielen glücklicherweise ein Ende setzte.
In den darauffolgenden eigenständig spielbaren Erweiterungen Armored Core: Project Phantasma und Master of Arena führte FromSoftware weitere Features ein, die heute nicht mehr aus der Reihe wegzudenken wären. In Project Phantasma feierte der Arena-Modus sein Debüt und in Master of Arena wurde dieser gewaltig ausgebaut. Im Arena-Modus treten die Spieler gegen mächtige KI-kontrollierte AC-Piloten an – ein Roboter-Gladiatorenkampf sozusagen. Außerdem wurden längere und komplexere Kampagnenmissionen eingeführt. In diesen Erweiterungen konnte man Speicherstände aus den anderen Spielen importieren, darunter auch den eigenen AC mitsamt Waffen und Accessoires.
Armored Core 2
Armored Core 2 | Veröffentlichung im Westen: 2000 | PlayStation 2
Armored Core 2: Another Age | Veröffentlichung im Westen: 2001 | PlayStation 2
Die Armored Core-Reihe folgte Sony in die PlayStation 2-Ära mit Armored Core 2 und dem Nachfolger Armored Core 2: Another Age, die beide nicht viel am Grundgerüst des Spielprinzips änderten und weiterhin jede Menge Anpassungsmöglichkeiten boten. Armored Core 2 orientierte sich dabei nah an seinen Vorgängern, während Another Age deutlich mehr Änderungen aufwies. Der Nachfolger enthielt mehr als 100 spielbare Missionen, dafür aber keinen Arena-Modus. Außerdem debütierte ein neuer lokaler Koop-Missionsmodus.
Für die größten Veränderungen sorgte jedoch zweifelsfrei die Online-Multiplayer-Unterstützung. Spieler-gegen-Spieler-Gefechte (Player vs. Player oder PvP) existierten in den Vorgängerspielen nur rudimentär in Form eines Versus-Modus auf einem geteilten Bildschirm, aber der Online-Multiplayer-Modus versprach ganz neue Möglichkeiten für die kompetitive Armored Core-Szene und garantierte andauerndes Wachstum über die folgenden Jahrzehnte. Leider war dieser Online-Modus nur in Japan verfügbar, da der PlayStation-Netzwerkadapter bei der Veröffentlichung von Another Age nur dort verfügbar war.
Armored Core 3
Armored Core 3 | Veröffentlichung im Westen: 2002 | PlayStation 2
Silent Line: Armored Core | Veröffentlichung im Westen: 2003 | PlayStation 2
Armored Core: Nexus | Veröffentlichung im Westen: 2004 | PlayStation 2
Armored Core: Nine Breaker | Veröffentlichung im Westen: 2005 | PlayStation 2
Armored Core: Last Raven | Veröffentlichung im Westen: 2006 | PlayStation 2
Armored Core 3 veränderte die Erfolgsformel nur geringfügig. Der Arena-Modus feierte sein Comeback, ein lokaler Multiplayer-Gefechtsmodus für bis zu vier Spieler wurde eingeführt und man entschied sich dieses Mal wieder für ein postapokalyptisches Setting ähnlich dem Original aus dem Jahr 1997.
Die nächsten vier Spiele der Reihe jedoch (Silent Line, Nexus, Nine Breaker und Last Raven) boten umfangreichere Änderungen und Neuerungen. In Silent Line konnte man KI-kontrollierte Begleiter auf Missionen mitnehmen und sich sogar mit einem vom Computer gesteuerten Gegenstück des eigenen ACs messen. Nexus wartete mit LAN-Multiplayer-Fähigkeiten und Unterstützung für Dual-Analog-Controller auf. Ninebreaker hatte einen umfangreichen Trainingsmodus zu bieten. Und Last Raven vereinte all diese Änderungen in einer letzten Erweiterung, mit der die Storyline von Armored Core 3 abgeschlossen wurde – zum ersten Mal mit mehreren möglichen Enden, je nachdem, welche Entscheidungen man während der Kampagne getroffen hatte.
Armored Core 4
Armored Core 4 | Veröffentlichung im Westen: 2006 | PlayStation 3
Armored Core: For Answer | Veröffentlichung im Westen: 2008 | PlayStation 3
Armored Core 4 läutete eine neue Ära für die Armored Core-Reihe ein und wurde merklich von FromSoftware-Ikone Hidetaka Miyazaki beeinflusst. Die für die Reihe üblichen Mech-Anpassungsmöglichkeiten waren zwar weiterhin Teil des Gesamtpakets, aber das Tempo der Kämpfe wurde spürbar nach oben geschraubt – mit verbesserten Boost-Mechaniken und Fortbewegungsoptionen – und die Grafik erreichte dank der Leistungsfähigkeit der PlayStation 3 ebenfalls neue Höhen. Das Spiel war außerdem zugänglicher, nachdem die Standard-Steuerung ergonomischer gestaltet wurde und die Tastenbelegung vollständig geändert werden konnte. Auch neue Optionen wie die automatische Zielanvisierung taten ihr Übriges dazu. Dank Netzwerkfähigkeit konnten Spieler endlich gegen Gegner auf der ganzen Welt antreten – in Gefechten mit bis zu acht Piloten.
Der Nachfolger, Armored Core: For Answer, führte die Arms Forts ein, gewaltige mobile Festungen, die viel größer als der eigene AC waren, sowie das Assault Armor, das die Primal Armor genannten Schilde zu einer Art Offensivwaffe umfunktionieren konnte. Dank dieser Änderungen und Neuerungen avancierte For Answer zu einem Fanliebling.
Armored Core V
Armored Core V | Veröffentlichung im Westen: 2012 | PlayStation 3
Armored Core: Verdict Day | Veröffentlichung im Westen: 2013 | PlayStation 3
Mit den neuesten Einträge in der Reihe, Armored Core V und seinem Nachfolger Verdict Day, verlagerte FromSoftware den Fokus noch mehr auf den Online-Multiplayer mit mehreren PvP- und PvE-Modi. Das Kampftempo wurde im Vergleich zu Armored Core 4 wieder spürbar zurückgefahren, um dem postapokalyptischen Schrottsammler-Setting gerecht zu werden, und der Schwerpunkt wurde wieder mehr auf korrekte Positionierung und taktisches Vorgehen gesetzt.
In Armored Core V wurden außerdem die Ultimate Weapons eingeführt, am Rücken des Mechs angebrachte ultraschwere Waffensysteme, die nur einmal pro Mission eingesetzt werden konnten. Man konnte ferner problemlos während einer Mission zwischen dem Kampfmodus und dem neuen Scan-Modus, ein energiesparender Modus, mit dem Bedrohungen in der Umgebung ausgemacht werden konnten, hin- und herschalten.
Armored Core VI Fires of Rubicon
Armored Core hat sich seit seinen Anfängen stets weiterentwickelt und FromSoftware hat sich die wichtigsten Lektionen aus jeder Iteration zu Herzen genommen, um das Franchise weiter voranzutreiben, ohne dabei auf die Features und Spielmechaniken zu verzichten, die bei den Spielern am beliebtesten sind.
Erfahrt mehr über den bevorstehenden Nachfolger in einem Q&A mit den Entwicklern von FromSoftware.
Überzeugt euch selbst davon, wie das Studio die Reihe mit Armored Core VI Fires of Rubicon am 24. August auf PlayStation 5 neu erfinden wird und nicht vergessen:
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Source: playstation playstation.com