1996 erschien Red Earth – einer von 10 Titeln der kommenden Capcom Fighting Collection – erstmals in Japan in münzbetriebenen Arcade-Automaten. Mit seinem Fantasy-Setting und den farbenfrohen Charakteren bot Red Earth ein einzigartiges Einzelspieler-Erlebnis im RPG-Stil namens Quest Mode (Quest-Modus), in dem die Spieler einen von vier Charakteren wählen und gegen eine Reihe von Bossen antreten mussten.
Nach jedem Boss erhielt der Spieler Erfahrungspunkte, die er zur Verbesserung seines Angriffs, seiner Verteidigung oder für völlig neue Moves ausgeben konnte. Während des Kampfes können die Bosse Nahrung fallen lassen, mit der die Spieler ihre Gesundheit wieder auffüllen können. So weit verbreitet es in Japan auch war, dieses klassische Spiel wurde nie offiziell außerhalb von Spielhallen veröffentlicht – bis jetzt mit der Capcom Fighting Collection. Tatsächlich war Red Earth das erste Spiel, das das Team in die Collection aufnehmen wollte!
Wie kam es zu dieser einzigartigen Interpretation von Kampfspielen? Takashi Sado, einer der damaligen Producer von Red Earth – und immer noch bei Capcom beschäftigt –, begann Mitte der 90er-Jahre mit der Arbeit an dem Entwurf für Red Earth. Da Kampfspiele zu dieser Zeit immer beliebter wurden, folgte er diesem Trend und plante ursprünglich, Red Earth zu einem reinen Kampfspiel zu machen. Er hatte jedoch das Gefühl, dass Spieler von Kampfspielen ein immer höheres Niveau erreichten, sodass Gelegenheitsspieler nicht mehr mithalten konnten. Um diese Diskrepanz zu überbrücken, überlegte sein Team, ob sie kreativ werden und das Problem durch eine Änderung der Parameter, der Ausrüstung oder anderer Genre-Aspekte ausgleichen könnten.
In dieser Zeit fühlte sich Sado auch zu Fantasy-Actionspielen wie den von Capcom entwickelten Magic Sword und The King of Dragons hingezogen. Beide Beat-‘em-up-Spiele verfügten über ein Fortschrittssystem, durch das der vom Spieler gesteuerte Charakter stärker werden konnte. Mit dem Gedanken an Fantasy-Spiele und dem Drang, die wachsende Fähigkeitslücke unter den Kampfspielern zu schließen, wurde das einzigartige Charakterfortschrittssystem im RPG-Stil für Red Earth entwickelt.
Red Earth war auch das erste Spiel, das mit der CPS-3-Platine entwickelt wurde, die zu dieser Zeit das Beste aus Capcoms Technologie herausholte. Aufgrund des Erfolgs der neuen Hardware wurde die „Street Fighter III“-Serie auch auf der CPS-3 entwickelt, bevor sie als Capcoms letzte hauseigene Systemplatine eingestellt wurde.
Obwohl dies die erste Veröffentlichung von Red Earth außerhalb von Spielhallen ist, war sein Erbe Teil anderer Capcom-Spiele, zum Beispiel in Form eines Gürtels in Dragon‘s Dogma: Dark Arisen und als Kostüm für Alex in Street Fighter V – beides Anspielungen auf Leo, den König der Löwen.
Apropos Easter Eggs: Einige der Spiele in der Capcom Fighting Collection hatten geheime Charaktere, die nur unter bestimmten Bedingungen freigeschaltet werden konnten. Sie können zwar immer noch mit den authentischen Eingaben oder Methoden freigeschaltet werden, ihr könnt sie jetzt aber auch einfach im Menü des Spiels aktivieren. Andere geheime Charaktere sind Akuma in Hyper Street Fighter II, Oboro Bishamon in Vampire Savior: The Lord of Vampire und Hutizil und Pyron in Darkstalkers. Wie ihr diese geheimen Charaktere spielen wollt, bleibt euch überlassen.
Wir hoffen, euch hat dieser Blick hinter die Kulissen von Red Earth gefallen. Die Capcom Fighting Collection erscheint am 24. Juni für PlayStation 4 und enthält 10 verschiedene Spiele, darunter alle fünf Darkstalkers-Teile, Red Earth, Cyberbots, Hyper Street Fighter II, Super Puzzle Fighter II Turbo und Super Gem Fighter Mini Mix.
Source: playstation playstation.com