Endlich ist es soweit: Mit dem PS5-exklusiven Returnal liefern die Entwickler des finnischen Studios Housemarque ein Sci-Fi-Abenteuer der Superlative ab, das euch garantiert sofort packen, aber nur schwer wieder loslassen wird. Bevor wir euch spoilerfrei mehr über den innovativen Weltraum-Thriller erzählen, schaut euch unbedingt das geniale Review-Video der Kollegen von Inside PlayStation an, das wir euch oben verlinkt haben.
Bruchlandung auf Atropos
Ihr wollt gleich in das Abenteuer einsteigen, ohne eine lange Vorgeschichte präsentiert zu bekommen? Euer Wunsch ist Housemarques Befehl und ihr beginnt das Spiel direkt mit der Bruchlandung eurer Protagonistin Selene auf dem unerforschten Planeten Atropos. Die griechisch-amerikanische ASTRA-Astronautin befand sich auf einer Weltraummission, als sie ein mysteriöses Funksignal empfängt und dem sogenannten „Weißen Rauschen“ entgegen ihren strikten Befehlen folgt. Jetzt steht sie alleine vor den Trümmern ihres Raumschiffs und macht sich auf, die fremdartige Welt zu Erkunden.
Sterben als Spielprinzip
Der erste Eindruck des Planeten ist düster und verheißt schon mal nichts Gutes: ihr seid von dichter Vegetation und riesigen Monumenten einer fremdartigen Zivilisation, die längst vergangen scheint, umgeben. Direkt vor euch ein großes Tor, durch das ist todesmutig schreitet … und wahrscheinlich gleich das erste Mal ins Alien-Gras beißen werdet. Denn neben tückischen Fallen erwarten euch prompt äußerst feindselige Aliens, die euch mit Schüssen überdecken. Kein Wunder, Housemarque ist ein ausgewiesener Spezialist für knallharte Bullet Hell-Shooter.
Es ist keine Schande, wenn ihr bei der ersten Erkundungsrunde vergeblich versucht auszuweichen und über den virtuellen Jordan geht, denn nur Augenblicke später erwacht ihr wieder an Bord des Raumschiffs. Also auf ein Neues, diesmal passt ihr halt ein bisschen besser auf und lernt mit der Ausweichbewegung umzugehen. Mit diesem kurzzeitigen Schub überwindet ihr nicht nur größere Abstände zwischen Plattformen, sondern schlüpft auch unbeschadet durch die Schüsse. Aber ganz so einfach gestaltet sich das Fortkommen nicht: Ihr könnt euch zwar an alles erinnern, was passiert ist, aber jetzt kommt das spannende Roguelike-Gameplay ins Spiel.
Das bedeutet: ihr habt zwar die Erfahrung aus eurem letzten Spieldurchlauf, aber nahezu alles was ihr aufgesammelt hat ist weg und die Umgebung bei jedem neuen Versuch verändert. Gegner erscheinen nicht an den gleichen Stellen, die Landschaft verändert sich nach jeder Auferstehung drastisch und Fundorte von Ressourcen, Waffen sowie wichtigen Alien-Artefakten müssen immer wieder aufgespürt werden.
Immer ein Stückchen weiter
Wenn ihr jetzt denkt, dass wäre nur was für besonders frustresistente Gamer, dann irrt ihr euch gewaltig. Ja, ihr findet mächtigere Waffen, wie ein automatisches Gewehr oder eine Schrotflinte, die euch nach dem nächsten Ableben wieder gnadenlos aus dem Inventar entfernt werden. Aber ihr behaltet dauerhafte Perks, die euch das Überleben erheblich einfacher machen. Zum Beispiel die Sekundär-Schussfunktion der Waffen. Drückt ihr den linken Trigger nur zur Hälfte durch, wird der Zoom aktiviert und übrigens auch Schwachstellen der Gegner rot markiert, drückt ihr den Trigger ganz durch wird ein Spezialangriff ausgelöst, der je nach Waffenart unterschiedliche, verheerende Auswirkungen hat. Spart euch diesen aber für richtig brenzlige Stellen auf, den der Cooldown beträgt einige Sekunde, bevor ihr wieder richtig loslegen könnt.
Klasse: Das haptische Feedback der adaptiven Trigger des DualSense-Controllers werden dabei perfekt genutzt, ihr spürt so deutlich den Widerstand beim Betätigen. Ein kleiner Überlebenstipp: Die Waffen laden automatisch nach, schafft ihr es bei dem Vorgang genau den richtigen Zeitpunkt zu finden und genau die Mitte der Ladeanzeige zu treffen, bekommt ihr nicht nur sofort ein volles Magazin, sondern auch noch einen satten Schadensbonus. Und den könnt ihr gut gebrauchen, das versprechen wir euch.
Habt ihr einmal die auf dem Planeten verstreuten Teleporter aktiviert, dann kann euch nichts und niemand mehr das bequeme Reisesystem nehmen. Auch nicht ein unglücklicher Tod. Ihr findet Platten auf dem Boden, die blau aufleuchten, wenn ihr euch ihnen nähert. Habt ihr bei einem Durchgang mehrere davon gefunden, bewegt ihr euch in Windeseile zwischen den auf der Übersichtskarte markierten Punkten hin und her. Daneben solltet ihr auch unbedingt Ausschau nach größeren Teleportern halten, die von einer unheimlichen blauen Aura umhüllt sind. Die katapultieren euch quer über die Map zu bislang unbekannten Orten, an denen ihr wichtige Items, Ressourcen und neue Wege findet.
Mein Freund der Parasit
Waffen sind zweifellos wichtig, aber es gibt noch viel mehr Gegenstände und Alien-Artefakte, die euch das Leben erleichtern. Wie wäre es mit einem futuristischen Enterhaken, der euch hoch gelegene Ziele erreichen lässt oder Spezialangriffe, bei denen beispielsweise Dornen aus dem Boden wachsen und ihr so ordentlich Flächenschaden anrichtet? Das alles findet ihr in Truhen, die euch allerdings vor die Qual der Wahl stellen. Denn nicht alle Schatzkisten lassen sich einfach plündern, wabern lila Schwaben, dann bekommt ihr ein Goodie, müsst dafür aber euch einen dicken Nachteil in Kauf nehmen. Ein Beispiel: Nach dem Öffnen bekommt ihr effektiven Zeitlupenmodus, wenn ihr den Sekundärschuss nutzt. Aber seid dann mit dem Malus bestraft, dass ihr Fallschaden nehmt. Das ist besonders tückisch, da ihr ansonsten munter von Plattformen hüpfen könnt, ohne Lebensabzug zu befürchten. Geht ihr das Risiko ein und öffnet solch eine Truhe, obwohl ihr nicht wisst was euch erwartet? Ihr habt die Entscheidung. Einfacher habt ihr es da, wenn ihr euch einen der eklig windenden Würmer an den Körper heftet. Diese Alien-Parasiten gehen gerne mit euch eine Symbiose ein und ihr seht gleich beim Begutachten des Fundstücks, welche Vor- und Nachteile ihr dabei zu erwarten habt.
Starke Story, tolle Atmosphäre
Überleben steht ganz oben auf eurer Prioritätenliste, aber wenn ihr ein Gebiet von Feinden gesäubert habt, dann lauft nicht gleich durch das nächste Tor auf der Suche nach dem „Weißen Rauschen“, nehmt euch die Zeit die fantastischen Umgebungen von Atropos genau zu erkunden. Überall findet ihr die Überbleibsel einer alten Zivilisation und sammelt kryptischen Zeichen, mit denen ihr die Alien-Sprache Stück für Stück entziffert. Hört euch auch unbedingt die Audio-Aufzeichnungen an, langsam eröffnet sich dadurch die spannende Story und ihr kommt dem ganz großen Mysterium auf die Spur. Mehr sagen wir nicht, wir haben ja eingangs versprochen spoilerfrei zu bleiben.
Optisch spielt Returnal in der Champions-League und brilliert mit einer zuerst düsteren Atmosphäre, die sich in späteren Biomen radikal wandelt. Für Abwechslung, auch bei den Gegnertypen und Herausforderungen, ist also definitiv gesorgt. Schnappt euch aber auf jeden Fall ein Headset, wenn ihr mit Selene auf Tour geht, denn die Tempest 3D AudioTech liefert euch ein Mittendrin-Gefühl, wie ihr es bislang in einem Spiel garantiert noch nicht erlebt habt. Dazu das haptische Feedback, bei dem ihr jeden Regentropfen einzeln spürt und ihr bekommt eine verdammt gute Vorstellung davon, was Next-Gen bedeutet. Returnal ist hart, aber nie unfair und immer motivierend. Jedes mal kommt ihr etwas weiter, lernt neue Wege Gegner auszuschalten und Gebiete zu erreichen, optimiert eure Waffen und Ausrüstung und dringt tiefer in das spannende Geschehen ein. Ach komm, nur noch eine Runde: das werdet ihr bestimmt sehr oft sagen.
Das sagen die anderen:
Returnal im Test – Ein PS5-Highlight, das ihr verfluchen werdet
GamePro – 88/100
Gnadenlose Zeitschleife
4Players – Sehr gut / Gold Award
Returnal im Test: Und täglich grüßt das Alien
Giga.de – 8.5/10
Der PS5-Blockbuster im Test – Endlich sind wir in der Next-Gen angekommen
PlayCentral.de – Gold-Award
Returnal im Test: Astronautin in der Kugelhölle
ComputerBild.de – Testnote 1,9
Returnal – Test: Eine Bullet-Hell für die nächste Generation
Eurogamer.de – Empfehlenswert
Source: playstation playstation.com