Gillen McAllister, Content Producer, Sony Interactive Entertainment Europe


Jon Watts, der Regisseur von Spider-Man: Far From Home, wirkt unbeeindruckt, als ich ihn frage, ob er sich die Messlatte für seine Fortsetzung nicht selbst sehr hoch gelegt hat, nachdem ihm die Charakterisierung von Peter Parker in Spider-Man: Homecoming so ausgezeichnet gelungen war.

Seine Antwort ist simpel. „Man muss die Geschichte erzählen, die für die Figuren richtig ist.”

In dieser Geschichte finden sich Peter und sein Superhelden-Alter-Ego in einer unvertrauten Umgebung wieder – eine halbe Weltreise entfernt von den Wolkenkratzern New Yorks, die Spider-Man sein Zuhause nennt. Eine Klassenfahrt nach Europa führt Peter und seine Mitschüler auf die andere Seite des Globus.

Diese Reise ist eine willkommene Abwechslung zu dem üblichen Netzschwingen, doch sie wird von Nick Fury (Samuel L. Jackson) unterbrochen, der Peter zusammen mit dem geheimnisvollen neuen Verbündeten Quentin Beck (Jake Gyllenhaal) in den Kampf gegen eine unheimliche neue Bedrohung schickt.

Da Verteidiger der Erde seit den Ereignissen in Avengers: Endgame Mangelware sind, muss Peter sich entscheiden, wo seine wahre Verantwortung liegt: Soll er die Welt beschützen, oder das Leben, das er sich mit seinen Freunden aufgebaut hat?

 

Ich habe den Regisseur des Films während der Promotionstour bei einem kurzen Halt in London getroffen. Die aufregende globale Pressetour zu Spider-Man: Far From Home (weltweiter Kinostart diese Woche) führte ihn und die Schauspieler der Hauptrollen zurück in die britische Hauptstadt. Nur wenige Kilometer weiter befindet sich eine bekannte Sehenswürdigkeit, die als Schauplatz für einen Teil des Films diente: die Tower Bridge.

„Für mich geht es in Homecoming um einen Jungen, der sich unbedingt beweisen möchte, doch die Welt schenkt ihm keine Beachtung.” So beschreibt Watts das Dilemma, mit dem Peter in der Fortsetzung des Films von 2017, bei dem er auch schon Regie führte, konfrontiert ist.

„Im Grunde genommen knüpft dieser Film an Endgame an. Die Welt hat nun ihren Blick auf diesen Jungen gerichtet, doch er weiß nicht, ob er bereit ist.”

Wie man Comic-Anzüge für die große Leinwand aufbereitet

Im Angesicht der aufkommenden Herausforderungen muss Peter im Laufe des Films zwei neue Anzüge tragen. Man könnte meinen, dass die gekonnte Einführung von zwei neuen Looks für einen der bekanntesten Superhelden der Welt ein ebenso kreativer Kraftakt gewesen sein muss wie die Entwicklung bombastischer Actionsequenzen und emotionaler Momente für die Charaktere.

Dass dem nicht so war, liegt Watts zufolge am Talent von Ryan Meinerding. „Er ist unglaublich”, sagt der Regisseur über den Head of Visual Development von Marvel Studios, dem die nicht gerade beneidenswerte Aufgabe zuteilwurde, die Kult-Kostüme von Marvels größten Helden für ihr Leinwanddebüt zu adaptieren.

Watts erzählt, dass seine Kurzanweisung an Meinerding, nun ja, kurz war. „Es soll echt aussehen. Es soll cool aussehen.” Meinerding reagierte Watts zufolge mit Begeisterung und präsentierte dem Regisseur einen schwarzen Tarnanzug und eine aufgerüstete Version des klassischen Spider-Man-Kostüms.

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Das Superhelden-Zepter wird weitergereicht

Der Tarnanzug ist eine etwas „dezentere”, komplett schwarze Version des Standardkostüms, um zu verbergen, dass Spider-Man in Europa unterwegs ist, und um den Verdacht unter seinen Mitschülern nicht weiter zu schüren. Im Gegensatz dazu stellt der Aufgerüstete Anzug einen Meilenstein für den Charakter dar. Es ist der erste Stark-Tech-Spider-Man-Anzug, den Peter selbst nach seinen Vorstellungen angefertigt hat und der ihm nicht von jemand anderem bereits fertig übergeben wurde.

„Ich hatte das Gefühl, dass es an der Zeit für so etwas war”, erklärt Watts. „Für mich war das ein sehr wichtiger Moment der Geschichte, der zu seinem Wachstum gehört. Es geht darum, dass er aus Tony Starks Schatten hervortritt … Er steht für sich selbst ein und entwickelt sich zu seinem eigenen Superhelden.”

Watts Lieblings-Spider-Man-Anzug

Das Ergebnis hat nicht mehr viel mit dem selbst gemachten Jogginganzug zu tun, in dem Peters Leben als Superheld begann (sowohl in Captain America: Civil War als auch in Spider-Man: Homecoming zu sehen). Doch Watts findet dieses Billigoutfit besonders liebenswert und sagt, dass er persönlich es von allen Designs aus Spideys ständig wachsendem Kleiderschrank sogar am liebsten mag.

„Er hat diesen Anzug selbst gemacht und eingefärbt”, sagt Watts. „Irgendwie finde ich das ziemlich cool.”

Wie Mysterio auf der großen Leinwand funktioniert

Ich erwähne, dass ich positiv davon überrascht war, wie gut es ihm gelang, Mysterios traditionellen Look auf die große Leinwand zu übertragen. Der „Goldfischglas”-Helm, den Jake-Gyllenhaal in wichtigen Actionszenen trägt, kommt den Quellen verblüffend nahe. Auf den illustrierten Seiten eines Comics sieht der Helm fantastisch aus, doch ich konnte mir nur schwer vorstellen, wie man ihn in eine Realverfilmung übertragen würde.

Watts schreibt erneut Meinerding das Verdienst daran zu, dass diese Übertragung scheinbar mit Leichtigkeit gelang. Mit seinem ersten Entwurf hätte er direkt ins Schwarze getroffen. „Der Helm, den wir letztendlich bauten, ging auf die allererste Skizze zurück”, bestätigt der Regisseur.

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Einer Kultfigur wird neue Würze verliehen

Watts war an der Entwicklung der „Marvel Cinematic Universe”-Version von Peter Parker beteiligt, die in Spider-Man: Homecoming und nun auch in Spider-Man: Far From Home zu sehen ist. Sie knüpft an das Debüt in Captain America: Civil War an, das für viel Aufmerksamkeit sorgte, und spiegelt sich auch in der wichtigen Rolle wieder, die Peter in den großen Ensembles von Avengers: Infinity War und Avengers: Endgame spielte.

Die MCU-Version orientiert sich vor allem an der Phase aus der Anfangszeit des Charakters, in der er noch zur Highschool geht, doch Watts zollt außerdem Spider-Mans jahrelanger Comic-Vergangenheit Tribut.

„Das Tolle an Peter Parker ist, dass es zu verschiedenen Stationen seines Lebens spannende Geschichten zu erzählen gibt”, erklärt er.

Das verdeutlicht auch Insomniac Games mit Marvel’s Spider-Man, das letztes Jahr erschien und von den Kritikern gefeiert wurde. Das Spiel findet seine vollkommen eigene Version eines erfahrenen Peter Parkers, der sich mit den ganz normalen Alltagsproblemen herumschlägt, als sein Privatleben und sein Superheldenleben plötzlich auf spektakuläre Weise aufeinanderprallen.

Probiert Spider-Mans neue Anzüge selbst an

Watts war begeistert von der Handlung des Spiels („Es gefiel mir sehr gut. Ich fand, dass es Peter Parkers Geschichte toll auf den Grund ging.”), doch er musste den Controller beiseitelegen, um den Film fertigzustellen. Er war so konzentriert darauf, seinem Projekt den letzten Schliff zu verpassen, dass der Cameo-Auftritt der Anzüge im PlayStation 4-Spiel für ihn genauso überraschend kam wie für die Spieler.

„Es war ungefähr so: ‚Übrigens, ganz nebenbei, schau dir mal die Anzüge im Spiel an’”, erinnert er sich freudig an den Moment während der Dreharbeiten, als ihm jemand ein Tablet mit Screenshots der Anzüge im Spiel in die Hand drückte. „Mir war gar nicht bewusst, dass sie daran arbeiten, bis sie schon das fertige Design hatten!”

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Dank der kostenlosen Aktualisierung* für Insomniac Games’ vielfach gelobte Adaption des Wandkrabblers könnt ihr nun beide Anzüge in Marvel’s Spider-Man für PS4 in all ihren Feinheiten bewundern.

Gemeinsam mit dem Trio bereits bestehender MCU-Kostüme – dem Stark-Anzug, dem „Iron Spider”-Anzug und dem selbst gemachten Anzug – bilden sie eine vollständige Auswahl an „Marvel Cinematic Universe”-Outfits, um die Welt zu retten (oder einfach nur ein paar heldenhafte Bilder im Fotomodus zu schießen).

Spider-Man: Far From Home erscheint diese Woche weltweit in den Kinos. Erkundigt euch nach den Vorstellungszeiten in einem Kino in eurer Nähe.

*Internetverbindung und das Spiel Marvel’s Spider-Man erforderlich. Spieler müssen im Spiel einen gewissen Punkt erreichen, um Anzüge freischalten zu können.

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Source: playstation playstation.com